Erfahrungsberichte von Studenten, die LdL in didaktischen Veranstaltungen vorstellen Sicherlich ist es sinnvoll, wenn Studenten über die Vorstellung von LdL in didaktischen Veranstaltungen berichten. So können bundesweit Studenten aus anderen Universitäten sich auf diese Erfahrungen stützen. Sehr wünschenswert ist es natürlich, wenn jeweils ein Feedback abgegeben würde, das ebenfalls in die Homepage erscheinen würde. Dazu genügt es, eine eMail an Manfred Lirsch (manfred.lirsch@t-online.de) oder an mich (jpm@ldl.de) zu schicken. Martin (3.07.97) Der Bericht liegt auch im Winword-Format zum Download vor (Winword-Format, 12 kB)
Münster, den 4.6.1997
I "Paths to Autonomy in Language Learning"Im Rahmen unseres fachdidaktischen Hauptseminars bei Prof. Dr. Legenhausen an der Westfälischen Wilhelms- Universität in Münster mit dem Titel "Paths to Autonomy in Language Learning" wurden wir, oder besser haben wir uns selbst in Projektarbeit mit unterschiedlichen Ansätzen, die sich als lernerorientierte Beispiele auf dem Weg zum Erziehungsziel `Lernerautonomie´ befinden, vertraut gemacht. Neben Einblicken in die Freinet- Pädagogik, grundlegenden Leitprinzipien autonomen Lernens standen und stehen Praxisbeispiele, wie der`Storyline´- Ansatz, der in schottischen Grundschulen erprobt wurde, oder natürlich die verschiedenen Formen von peer tutoring im Vordergrund des Seminars. Um unseren peers im Seminar `LdL´ möglichst authentisch zu vermitteln, stand für uns von Angfang an fest, daß sie sich selbst, in handlungsorientierter Weise und in Klein-Gruppenarbeit an die Methode annähern und ihre Ergebnisse wiederum dann ihren peers vorstellen sollten. Allerdings fehlten uns anfangs Ideen für das how. Wir nahmen im April Kontakt zu Dr. Martin auf und wurden umgehend mit einer Vielzahl an Materialien, wie Artikeln, Videos, Kontaktbriefen versorgt, worunter auch die Beschreibung einer Projektdurchführung zu `LdL´ auf einem "pädagogischen Tag" in Warschau war, die uns bei der Projektplanung sehr hilfreich war.
II `LdL´ im ProjektWir (wir arbeiteten zu zweit) eröffneten die Stunde mit einer kurzen Einführung zu peer tutoring, erklärten das weitere Vorgehen, teilten die Gruppen auf und wiesen darauf hin, daß wir ihnen für die Präsentation ihres `LdL´-Teilbereiches eigentlich wesentlich mehr Zeit zur Vorbereitung hätten gewähren müssen, sie hier mit einer quick version von `LdL´ konfrontiert seien. Die sieben Gruppen bearbeiteten jeweils eine Fragestellung, die wir ins Englische übersetzt hatten und zu deren Bearbeitung unterschiedlichste Materialien bereitstanden. Zur Bearbeitung hatten die Gruppen 15 Minuten zur Verfügung, die Ergebnisse sollten auf Postern festgehalten werden. Folgende Arbeitsergebnisse wurden schließlich- auf Postern festgehalten- von den einzelnen Gruppen präsentiert, wobei sich schon hier Fragen und Anmerkungen ergaben, die anschließend in der Diskussion gestellt wurden.
1 What does "LdL" really mean, and what is the central idea ?Central idea:
2 What are the teacher´s responsibilities/tasks if the students take over his role?
3 Which abilities do students need, if they want to teach their class-mates ?
--------------------------------------------------------------------------------------- tools: basic phrases for classroom communication (on a sheet)® also useful for (ST = Student Teacher)
4 How can pupils -in a pleasant way- acquire the skills in the target language they need in order to teach their class-mates?
5 What does the lesson-plan and the lesson itself look like in "LdL"?
Teacher gives the agenda to responsible Student of the lesson:
6 What are the advantages of "LdL"?
autonomy in the way HOW they present the subject/task
7 What are the disadvantages of "LdL"?
Þ intensive preparation and a lot of time spent on it)
Nach einer ausgiebigen Diskussion und vielen Fragen zeigten wir einen 10-minütigen Film über `Lernen durch Lehren´, der einen guten Überblick über das gesamte Projekt gab und weitere Diskussionspunkte aufwarf.
III Schlußbemerkung und -bewertung:Wir gewannen den Eindruck, daß die einzelnen Gruppen sehr schnell Zugang zu den Fragestellungen fanden, noch nicht einmal alle bereitgestellten Materialien verwendeten und teilweise schon in den Bearbeitungen eigene Ergänzungen und Kritikpunkte anbrachten. Bei der Gruppenarbeit begingen wir zunächst den Fehler nicht als facilitator durch den Raum zu gehen und Hilfestellungen zu geben. Wir mußten von Prof. Legenhausen zunächst auf dieses Versäumnis hingewiesen werden. Beim Herumgehen konnten wir jetzt auch Einblick in den Arbeitsprozeß der einzelnen Gruppen gewinnen und Mißverständnisse sofort klären. Die Diskussion und Anmerkungen der einzelnen Gruppen war sehr lebendig und produktiv, mußte kaum geleitet werden. Viele Fragen einer Gruppe konnten von einem anderen Arbeitsteam beantwortet, Präsentationen von einer anderen Gruppe ergänzt werden. Weitergehende Fragen konnten wir oder Prof. Legenhausen beantworten, Folien mit z.B. selbsterstellten Übungsblättern von Schülern veranschaulichten Erarbeitetes. Der Film faßte noch einmal zusammen und bot erneut Anlaß zur Diskussion. Die rege Beteiligung und das spontane Interesse machte die Stunde zu einer insgesamt sehr runden und auch für uns sehr lehrreichen Projekteinheit, wenn auch - wie so oft- mehr Zeit zum Diskutieren sicherlich nicht geschadet hätte.
Mit freundlichen Grüßen Nikola Leimbach, |