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Reflexionen über meinen Unterricht in der 12.KlasseEintrag 21 Jean-Pol Martin Kommunikation und Stoffvermittlung in Lernergruppen Die Explosion des Wissens und der Anstieg der Informationsmenge, die die Menschen bei der Lösung ihrer Alltagsprobleme zu bewältigen haben, zwingt zu neuen Lernformen. Umfangreiche Inhalte lassen sich am besten kollektiv verarbeiten. Es ist günstig, die Gruppe metaphorisch als neuronales Netz aufzufassen, wobei einzelne Gruppenmitglieder die Position von Neuronen einnehmen. Eine optimale Auslastung des "neuronalen Netzes" setzt voraus, dass alle "Neuronen" in den Interaktionsprozess einbezogen werden.
I. Wann sind Menschen bereit, in der Gruppe das Wort zu ergreifen? Es wird oft beklagt, dass einzelne Mitglieder sich in Gruppen nicht trauen zu sprechen. Damit stellt sich die Frage, unter welchen Bedingungen Menschen bereit sind, ihre Gedanken mitzuteilen? Es scheint, dass man dann bereit ist, das Wort zu ergreifen, wenn man das Gefühl hat, dass man über relevante Informationen verfügt und dass die Gruppe bereit ist, diese Informationen aufzunehmen. Es ist Aufgabe des Gruppenleiters dafür zu sorgen, dass relevante Inhalte bearbeitet und auf geeignete Weise präsentiert werden. Es ist ebenfalls Aufgabe des Gruppenleiters dafür zu sorgen, dass die Gruppe dem Vortragenden offen und aufmerksam begegnet.
II. Relevante Informationen beschaffen und aufbereiten Relevante Informationen können aus vier Bereichen stammen:
Wenn der Lernstoff in den Lehrmaterialien vorgegeben ist, bilden sich jeweils Zweipersonen-Teams, die einen Teil des Lernstoffes zur Aufbereitung und Vermittlung bekommen. Die entsprechenden Vermittlungstechniken werden im Rahmen der Methode "Lernen durch Lehren" erworben. Wenn der Stoff nicht vorgegeben ist, liegt es in der Verantwortung des Gruppenleiters, die Beschaffung und Aufarbeitung von interessanten Informationen anzuregen. Dies reicht von kleinen Recherchen im Internet über kurze Exkursionen bis hin zu umfangreichen Erkundungsprojekten, beispielsweise Auslandsreisen mit Interviews von Experten, die zu ausgewählten Themen Stellung nehmen. Die Gruppe kann mit einem Betrieb verglichen werden, in dem Wissensbausteine in Kleingruppen erstellt und nach einer didaktischen Reduktion an die Großgruppe weitervermittelt werden. Bei der Vermittlung spielen Präsentationstechniken eine zentrale Rolle.
III. Die Bereitschaft der Gruppe, die Informationen aufzunehmen Auch wenn der Einzelne der Überzeugung ist, dass seine Informationen für die Gruppe interessant sind, wird er erst dann bereit sein, diese mitzuteilen, wenn er darauf vertrauen kann, dass sie aufmerksam und wohlwollend aufgenommen werden. Grundsätzlich empfiehlt es sich, eine ressourcenorientierte Haltung in der Gruppe aufzubauen. Jedes Mitglied ist potentiell Träger von relevanten Informationen, die von der Gruppe erschlossen werden sollten. Insofern gilt es, Hindernisse, die den Weg zur Information versperren, zu beseitigen:
Die Methode "Lernen durch Lehren" (LdL) liefert den Rahmen für eine erfolgreiche Kommunikation und Stoffvermittlung in Lerngruppen.
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